Mobilitätspolitik der ÖH in Graz: Bitte das Kleingedruckte beachten!

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Manchmal lohnt es sich sogar, die E-Mails von der Uni zu kontrollieren. Dort findet man unter anderem der Aufruf zur Unterstützung einer change.org-Petition an das Land Steiermark. Das hat mich tatsächlich begeistert: Man hat sich Gedanken gemacht und auch in der vorlesungsfreien Zeit um das Jahresende 2021 darum bemüht, studentische Politik zu betreiben.

Ist möglicherweise ein Bild von Text „TOP TICKET Wir fordern die Rückerstattung des TopTickets für Studierende! ÖH Uni Graz“
Quelle: Facebook-Seite der ÖH Uni Graz

Inhaltlich kann ein Student gar nicht anders darüber denken: Klar, das würde mir gut gefallen! Die ÖH der Karl-Franzens-Universität Graz fordert die Erstattung des TopTickets für Studierende für das Wintersemester 2021/22, so zumindest die Überschrift.

Die Nutzung des TopTickets für Studierende wurde durch die Schließung der Hochschulen und Universitäten so stark eingeschränkt, sodass sich tatsächlich nicht erschließt, inwiefern eine Nutzung zum primären Zweck gewährleistet schien.

Bedauerlicherweise wurde aber die Einschränkung der Forderung nicht ausreichend markiert:
Nur Käufer eines Klimatickets sollen sich das Ticket zurückerstatten lassen können.
Diese Einschränkung wurde schön verpackt hinter einer großen, spurig wirkenden Forderung.

Damit verkommt meine positive Stimmung direkt wieder zu einer Resignation gegenüber der ÖH-Politik 2022 (der KFU Graz). Es handelt sich um einen Nebenschauplatz, der tatsächlich mit dem Anspruch leistbare, klimafreundliche Mobilität für Studierende zu erkämpfen nicht viel zu tun. Die ÖH hat sich dafür entschieden in einer kämpferischen Manier, eine verwaltungspolitische Kulanz beim Kauf von zwei Tickets zu erreichen.

Nicht jeder ist tatsächlich geneigt, bei einer kämpferischen Forderung – der man sich als Student ohne Probleme anschließen kann – genauer nachzulesen, um was es geht. Schade ist es, dass die ÖH Uni Graz es für gut und richtig hält, nicht sauber zu kommunizieren, welche Kulanz sie vom Land Steiermark fordert.

Ich empfehle daher jedem, diese Petition nicht zu unterschreiben.

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